14. Mai 2018
Alles schee und jetzt mit USB

Focusrite bringt mit dem Clarett 4Pre USB 18×8 nun eine USB 2.0 Version ihrer 24 Bit/192 khz Audio-MIDI-Interface-Serie heraus. Damit werden nun auch alle Windows-Nutzer, die über keinen Thunderbolt-Anschluss verfügen, bedacht, was einen erheblichen Teil des PC-Marktes darstellt. Sehen wir uns also an, was das „neue“ Focusrite Clarett 4Pre USB kann.
Auspacken des Focusrite Clarett 4Pre USB
Geliefert wird das 1,75 kg schwere, etwas klobig wirkende Interface in einem minimalistischen Karton, der generell ausreichenden Transportschutz bietet. Das Interface hat eine USB-C Buchse. Zwei Adapterkabel von USB-C auf USB-A und von USB-C auf Mini-USB liegen bei.Um das noch mal hervorzuheben: USB-C ist ein Steckerformat, kein Übertragungsprotokoll. USB 1.1, USB 2.0 oder USB 3.1 sind Übertragungsprotokolle.
Das beigelegte 12V Netzteil, das zum Betreiben des Clarett immer benötigt wird, besitzt internationale, austauschbare Aufsätze: „Deutschland“, „England“ und „USA“. Ansonsten befindet sich im Karton nur eine dicke Registrierkarte, die den Kunden darauf hinweist, sich noch eventuelle Zusatzsoftware wie die RED Plug-ins oder die Focusrite Remote-Controle-Software von der Focusrite Homepage zu laden.
Focusrite Clarett 4Pre USB – PSU
Von der Grundfläche her passt das 4Pre hervorragend zu meinem Mac mini und da es auch nicht sonderlich warm wird, kann der Mac auch draufgestellt werden. Die Höhe ist mit 6,5 cm fast doppelt so hoch wie der Mac mini.
Focusrite Clarett 4Pre USB – USB-C-Kabel
Unter macOS ist das „USB-Clarett“ sofort ohne Treiber einsetzbar. Und Windows wird ein entsprechender Treiber benötigt, der von der Focusrite -Website zu laden ist.
Software des Focusrite Clarett 4Pre USB
Enthalten im Kauf eines jeden Claretts ist im übrigen folgendes Softwarepaket:- XLN Audio – Addictive Keys: eines der inspirierendsten und interessantesten Keyboard-Instrumente
- Focusrite – Red-Plug-in-Suite: genaue Nachbildung unserer Klassiker Red 2 Equalizer und Red 3 Kompressor
- Softube – „Time and Tone“-Bundle mit vier Softube Weltklasse-Plug-ins: Reverb, Delay, Mastering und Distortion
- Focusrite – Plug-in-Collective: exklusive Angebote, lehrreiche Inhalte und mehr von einigen der innovativsten und angesehendsten Plug-in-Herstellern.
- Ableton® – Live Lite™: industrieweit führende Musik-Produktions-Software
- Loopmasters: 2 GB Royalty-free Samples
- Focusrite Control
Anschlüsse des Focusrite Clarett 4Pre USB
An Anschlüssen für Audio bietet das 4Pre auf der Vorderseite vier analoge XLR-Kombieingänge für Mikrofone, Hi Z-Instrumenten- und Line-Signale an. Die Eingänge schalten automatisch zwischen Mic- und Line-Signalen um, was sehr praktisch ist. Ebenso praktisch ist, dass jeder Eingang separat auf Mic/Line/HiZ-Level eingestellt werden kann. Die 48V Phantomspeisung für Kondensatormikrofone ist für jeweils zwei Eingänge gemeinsam schaltbar.Das Umschalten auf Hi Z-/Instrumenten-Empfindlichkeit geschieht dagegen ausschließlich manuell in der Control-Software. Auch können nur hier die AIR-Emulationen eingeschaltet werden.

Focusrite Clarett 4Pre USB-C – Rückseite
Von der Focusrite Homepage: „Dank der Mikrofon-Preamps mit Air-Modus stehen die Eingangs-Impedanz, Klarheit und der Frequenzgang der originalen ISA-Mikrofon-Vorverstärker auf Knopfdruck bereit.“ Das ist schon hart an der Grenze formuliert.
Die AIR-Schalter modifizieren den Frequenzgang und die Impedanz der Eingangstufen, was sich in mehr empfundener Klarheit aufgrund der angehobenen Höhen ausdrücken kann, um sie nach den begehrten ISA-Vorverstärkern klingen zu lassen. AIR ist letzten Endes aber nur ein zuschaltbares EQ-Profil für eine andere Klangfarbe. ISA-Qualität ist hier aber in keiner Weise zu erwarten. Der einkanalige Focusrite ISA-One Vorverstärker ohne Analog-Digital-Wandleroption kostet schon soviel wie das gesamte 4Pre. Man sollte seine Erwartungen entsprechend anpassen. Zumindest kann AIR eine nützliche Dreingabe sein.
Werte des Focusrite Clarett 4Pre USB
Dennoch klingen die „vier Pres‟ des Clarett sehr gut und sind sehr rauscharm. Im Leerlauf erzeugen sie bei maximaler Verstärkung von +57 dB gerade mal ca. -90 dBFS an Rauschen bei 118 dB Dynamikumfang. Das scheinen 20 dB Rauschen weniger zu sein als beim Thunderbolt 2Pre.Die anderen AD/DA-Werte sind mit einem Dynamikumfang von 116 dB A/D rein und 117 dB D/A raus sowieso sorgenfrei. Drei LEDs zieren die Front des 4Pre: Strom, USB-Betrieb und Clock-Quelle. Die Eingangslautstärke wird über einen farbigen LED-Ring an den Potis der Eingangsverstärker von grün über orange bis rot signalisiert. Die Lichtshow hält sich also in erträglichen Grenzen.
Rückseitig bietet das 4Pre vier symmetrische, analoge Line-Aus- und Eingänge, eine elektrische S/PFIF-Schnittstelle und einen optischen SMUX-fähigen ADAT-Eingang, der noch mal acht Kanäle bis 48 kHz und vier bis 96 kHz zur Verfügung stellt. Ab 176 kHz wird der ADAT zum optischen S/PDIF mit zwei Kanälen.
Kopfhöreranschlüsse des Focusrite Clarett 4Pre USB
Die beiden Kopfhörerausgänge sind mit +16 dBU ausreichend laut. Auf halber Lautstärke ist er angenehm laut, bei dreiviertel ist es nicht mehr auszuhalten, voll aufgedreht verursacht er wahrscheinlich Gehörschäden. Auch an der Qualität wurde hier nicht gespart und ist auf gleicher Höhe mit den Monitorausgängen. Zusätzliche Mixe können über die Control-Software erstellt werden. Kopfhörer 1 und die Line-Ausgänge 3-4 geben immer dasselbe Signal aus. Kopfhörer 2 kann unabhängig vom Rest der Ausgänge konfiguriert werden.Ein MIDI-DIN-Pärchen, Kensingten-Lock, der USB-C-Port und ein Netzschalter sind außerdem noch zu finden. Es sei noch angemerkt, dass die Ausgänge 1 und 2 explizit für den Anschluss an Lautsprechersysteme gedacht sind, denn sie schalten erst etwas später nach dem Einschalten des Clarett durch, um etwaige Spannungsspitzen etc. von den Boxen fernzuhalten. Die Ausgänge 3 und 4 haben diese Schutzfunktion nicht.
Focusrite Control
Control – Routing
Es lassen sich sowohl die einzelnen physikalischen Eingänge als auch die acht USB-Kanäle vom Desktop in einem Custom-Mix zusammenstellen und abmischen.
Auf den zweiten Kopfhörerausgang und den S/PDIF-Ausgang kann jeweils ein Stereokanal aufgeschaltet werden. Damit lassen sich schon ziemlich verschiedene, komplexe Sub-Mixe erstellen, ohne dass die Hauptausgänge beeinflusst werden würden.
Control – Device
Latenzen und Frequenzen des Focusrite Clarett 4Pre USB
Audio: Audioaufnahme vor dem Original, daher keine Messung. Laut Reaper bei einem Puffer von 64 Samples 4,7 bis 3,5 ms.MIDI 44 kHz: 48 Samples im Rundtrip: oben Original – unten Aufnahme
Zumindest war beim Monitoring keine Latenz hörbar. Damit meine ich das instrumentale Begleiten einer DAW-Aufnahme bei gemeinsamem Abhören über das Interface. Die 32 Samples schienen aber konstant unabhängig von Samplerate oder Puffergröße.
Line – 10 bis 20 kHz Sinus-Sweep
Vorverstärker 0 dB Gain – 10 bis 20 kHz Sinus-Sweep
Vorverstärker 0 dB Gain – 10 bis 20 kHz Sinus-Sweep AIR
THD – bei -2,0 dBFS
Weißes Rauschen -3 dBFS
Vorverstärker 57 dB Gain im Leerlauf
Vorverstärker THD -0,2 dB
via AMAZONA.de
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