Beginn einer Legende
Der Name Mesa/Boogie ist jedem Gitarristen und Bassisten ein Begriff und bedeutet gerade für viele Stromgitarristen quasi den „Heiligen Gral“ der Gitarrenverstärker. Neben den damals schon etablierten Herstellern wie Marshall, Orange, Fender, Vox stellt das Aufkommen des Mesa/Boogie Mark I den Beginn der sogenannten „Boutique“-Verstärker dar. Seit nunmehr fast 50 Jahren existiert die Firma, die von Randall Smith Anfang der 70er Jahre gegründet wurde.
Randall Smith betrieb damals eine kleine Reparaturwerkstatt in einem Musikladen in Los Angeles und reparierte Gitarrenverstärker. Irgendwann begann er, die große Erfahrung, die er durch zahlreiche Reparaturen und Modifikationen machte, in den Bau eigener Verstärker unter dem Firmenlogo Mesa einfließen zu lassen. Er hatte nämlich damals z.B. auch Reparaturen und Modifikationen einiger Fender Princeton Verstärker für diverse Kunden vorgenommen und spaßeshalber aus einer verrückten Idee für einen Kumpel ein Fender Bassman Chassis in ein Princeton Gehäuse eingebaut und den Verstärker anschließend so modifiziert, dass dieser deutlich mehr zerrte. Dieser Verstärker wurde letztendlich die Basis für den späteren Mark I.
Irgendwann hatte Randall Smith die folgerichtige Idee, noch deutlich mehr Verzerrung aus dem Amp herauszuholen, indem er eine weitere Vorstufenröhre in den Verstärker integrierte. Der sogenannte High-Gain-Verstärker war nun geboren. Nach einigem Tüfteln und Optimierung der Schaltung entwarf und baute er Anfang der 1970er den ersten Verstärker unter seinem Firmennamen Mesa und taufte ihn Mark I, der unter Gitarristen sofort große Begeisterung hervorrief.
Als Carlos Santana den „Vorgänger“ des Mark I, den oben erwähnten „heiß gemachten“ Fender Bassman im Princeton Gehäuse in Randall Smith’s kleinem Laden zufällig anspielte, war Santanas spontaner Kommentar: „man, that thing really boogies!“ Carlos Santana hatte somit also entscheidenden Einfluss auf den Firmennamen Mesa/Boogie. Randall Smith hatte abgesehen von Geschick natürlich auch etwas Glück, Carlos Santana als Endorser zu gewinnen, der den Mark I etwas später auf seiner „Abraxas“ Live-Tour einsetzte und ihm ist sicherlich auch zu verdanken, dass die Mark I Verstärker somit weltbekannt wurden.
Auch für den genialen Larry Carlton, damals einer der meistbeschäftigten Session-Musiker (u.a. Steely Dan), war der Mark I ein wichtiges Werkzeug für dessen Signatursound. Aber auch Musiker wie Keith Richards und Ron Wood von den Rolling Stones wurden schnell Fans des Mesa/Boogie Mark I, da sie sich damals auch in San Francisco herumtrieben und gern gesehene Gäste im Laden von Randy waren. Diese sorgten somit natürlich zusätzlich für den weltweiten Ruhm der Mesa/Boogie Verstärker. Somit häuften sich die Aufträge und Randy Smith verlegte seinen Arbeitsplatz zunächst in eine winzige Holzhütte, um dort in Ruhe der Nachfrage nach seinen Verstärkern nachkommen zu können. Als seine Firma Mesa Engineering immer größer wurde und Randy Smith alleine nicht mehr die Nachfrage befriedigen konnte, musste etwas passieren. Also zog er 1980 mit seinem Unternehmen nach Petaluma in Kalifornien. Noch heute befindet sich dort der Firmenhauptsitz.
via AMAZONA.de
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