06.07.2020

Test | Zoom V6 Vocal Processor Test

Aufbau und Bedienoberfläche

Der Zoom V6 ist in zwei Ebenen organisiert: Oberhalb des Bereiches für die Memory/Loop-Funktionen befinden sich die drei Effekt-Sektionen. In VOICE lässt sich zwischen zwölf Effekten auswählen, die von den Klassikern Octave Up/Down, Vocoder und Talkbox bis hin zu moderneren Effekten wie Whistle oder Robot reichen. Das Carrier-Signal des Vocoders ist voreingestellt und lässt sich leider nicht wie etwa beim BOSS VE-500 durch externe Quellen triggern. Allerdings gibt es in der VOICE-Sektion einen Adjust-Poti, der je nach Effekt in seiner Funktion variiert und beispielsweise EQ- oder Mix-Änderungen liefert.
Der Pitch Correction-Effekt lässt sich wahlweise chromatisch oder mittels Key-Schalter tonartbasiert anwenden. Hier sind alle Tonarten in chromatischer Anordnung anwählbar, auch wenn einige aus Platzgründen nicht eingezeichnet sind ­- was zunächst etwas verwirrend wirken mag. Jedoch ist diese direkte Auswahlmöglichkeit eine angenehme, intuitive Alternative zu den endlosen Submenüs verwandter Geräte, auf die beim Zoom V6 weitestgehend verzichtet wurde. Die meisten Einstellungen lassen sich direkt per dezidiertem Poti vornehmen, das Display dient eigentlich nur zur Verwaltung des Speichers und der Loop-Funktion.
Die unkomplizierte Einstellung der Tonart ist nützlich auch für die nächste Sektion HARMONY, wo dem Original-Signal via Mix-Regler bis zu zwei Harmonie-Stimmen beigemischt werden können, die je nach Tonart leicht variieren. Zur Auswahl stehen Higher (Sexte oder Quinte höher), High (kleine oder große Terz), Fixed (Grundton der eingestellten Tonart), Low (kleine oder große Terz tiefer), Lower (Quinte oder Sexte tiefer). Die Lautstärke der Stimmen lässt sich separat stufenweise einstellen, schließlich gibt es aber auch noch einen globalen Mix-Poti, der den Gesamtanteil der Harmonys regelt.
Last but not least wäre da noch die EFFECT-Sektion. Hier finden wir neben den altbekannten Weggefährten Hall, Room und Distortion auch speziellere Effekte wie etwa ein Telephone-Filter oder den sogenannten Beat Box Effekt, der wie eine Art Transient Shaper arbeitet und Beatbox-Sounds mehr Druck verleiht. Das Delay lässt sich in Time, Feedback und Mix bearbeiten, im Delay-Modus dient der Effect-Hauptschalter außerdem zur Tap Tempo-Eingabe. Eine dankbare Zusatz-funktion ist der Delay & Reverb Combo-Effekt, da die beiden ja gerade für Vocals oft und gern kombiniert werden. Tap Tempo ist hier dann allerdings nicht mehr möglich. Wie schon bei HARMONY gibt es auch in der FX-Sektion einen Chameleon-Poti namens Adjust, dessen Funktion je nach ausgewähltem Effekt variiert. Rechts neben den Sektionen posiert ein stolzes Fußpedal, welches mit Formant Character beschriftet ist.


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