Mit der Bluebox stellt der Hersteller 1010music einen kompakten Mixer und Mehrspur-Recorder vor, der für allem für Modularsysteme, Desktop-Synthesizer und elektronische Live-Sets konzipiert ist. Damit behaltet ihr die Kontrolle über euren Mix und bekommt eine umfangreiche Aufnahmefunktion gleich mit dazu.
1010music Bluebox
Kompakte Mixer, die sich an den Bedürfnissen von Nutzern modularer Synthesizer und kompakter Desktop-Synths wie der Korg volca-Serie orientieren, sind immer noch Mangelware. Zwar reichte Korg auf vielfachen Wunsch den volca mix nach, aber der hat einen sehr dürftigen Funktionsumfang. Der Vixen Mixer von KVgear ist schon wieder vom Markt verschwunden. Herkömmliche, größere Mischpulte sind oft auch keine Lösung. Abgesehen davon, dass sie viel Platz brauchen, muss man hier stets mit Adaptern hantieren, um Eurorack-Systeme oder kleine Desktop-Synths mit Miniklinken-Ausgängen anzuschließen.
Mit der Bluebox präsentiert 1010music zum „1010 Day“ nun einen neuen, sehr interessanten Lösungsvorschlag. Die Bluebox ist ein kombinierter 12-Kanal-Mixer und Mehrspur-Recorder. Wenn euch das Gehäuse bekannt vorkommt, habt ihr euch nicht getäuscht: Die Bluebox hat die gleiche Größe und das gleiche Gehäuse wie der Sampler Blackbox, nur eben in Blau.
Auf der Rückseite findet man sechs Stereo-Miniklinkenbuchsen, an die sich laut Hersteller Eurorack-Module, Sampler, Drummachines und Synthesizer anschließen lassen. Die Eingänge lassen sich zu sechs Stereo- oder bis zu 12 Mono-Kanälen zusammenfassen. Ausgangsseitig gibt es zwei Stereo-Line-Ausgänge (ebenfalls als Miniklinkenbuchsen) und einen Kopfhörerausgang. Zur Synchronisation externer Geräte und der internen Effekte bietet die Bluebox einen MIDI-Ein- und Ausgang. Die Stromversorgung erfolgt über USB.
Flexibles Routing und integrierte Effekte
Jede Spur kann unabhängig auf eine beliebige Kombination der drei Ausgänge geroutet werden. Pro Spur stehen Gain, Lautstärkeregelung, Panorama, Mute und Solo sowie ein parametrischer 4-Band-EQ zur Verfügung. Außerdem bietet die Bluebox interne Reverb- und Delay-Effekte, die über Effekt-Sends hinzugefügt werden können, sowie einen globalen Kompressor. Einstellungen lassen sich speichern, sodass man auf der Bühne schnell verschiedene Routings, Mischungen oder Effekteinstellungen abrufen kann.
Die Bedienung läuft über eine Reihe von Buttons, vier Encoder und den zentralen Touchscreen. Verschiedene Ansichten sollen einen guten Überblick über mehrere Tracks oder die detaillierten Einstellungen einer Einzelspur vermitteln.
Aufnahmefunktion
Besonders interessant ist die integrierte Aufnahmefunktion. Einzelne Spuren oder der Main-Mix lassen sich mit einer Auflösung von 48 kHz / 24 Bit auf micro-SD-Karten aufzeichnen. Die Eingangssignale können mit bereits aufgenommenen Spuren gemischt werden. Je nach Kapazität der SD-Karte soll die maximale Aufnahmezeit bei mehreren Stunden liegen. Damit bietet sich die Bluebox zum Beispiel zum Mitschneiden von Live-Sets oder Jam-Sessions oder zum Abspielen von Playbacks während einer Performance an.
Ist die 1010music Bluebox der kompakte Mixer/Recorder, den elektronische Live-Performer und Modular-Künstler sich seit Langem wünschen? An praktischen Funktionen und guten Ideen mangelt es ihr jedenfalls nicht. Allerdings verstehe ich nicht ganz, warum der Hersteller nicht einen der beiden Stereo-Ausgänge mit großen 6,3-mm-Klinkenbuchsen ausgestattet hat, die den Anschluss an eine PA oder ein Audiointerface erleichtern würden. Wahrscheinlich haben große Buchsen nicht ins Gehäuse gepasst – schön wäre es trotzdem gewesen!
Preis und Verfügbarkeit
Die 1010music Bluebox soll Anfang Dezember 2020 erscheinen. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 529 Euro.
Mehr Infos
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