17.05.2021

Feature | Die 10 wichtigsten Bassverstärker aller Zeiten


In den 70er-Jahren wurde der E-Bass durch Größen wie Jaco Pastorius, Stanley Clarke und Larry Graham revolutioniert und gleichzeitig emanzipiert. Das Bassspiel an sich wurde facettenreicher und komplexer, die Grenzen des Instrumentes stets weiter ausgelotet, und Spieltechniken wie Slapping, Akkorde, Flagoletts etc. hielten Einzug. Viele Bassisten verlangten daher nach Verstärkern, welche die entsprechende Klarheit im Sound liefern, um diese Techniken adäquat wiederzugeben. Viele ältere Bassanlage waren schlicht zu träge, um Slapgewitter aus vielen schnellen perkussiven Noten detailliert zu übertragen.

Eine Firma, die wie kaum eine zweite für dieses auch als "amerikanischer HiFi-Sound" bekannte Klangideal steht, ist sicherlich SWR. Gegründet von Steve Rabe im Jahre 1984, folgte bald der erste große Wurf: der PB 200. Dieser beinhaltete bereits alle Markenzeichen späterer SWR Amps, eine Röhrenvorstufe gepaart mit einer leistungsstarken (für die damalige Zeit zumindest) Transistor-Endstufe, den berühmten Aural Enhancer, Biamping-Fähigkeit, Rackformat, sowie einen umfangreichen Equalizer.

Schnell wurde Steve Rabe klar, dass er zu seinem Amps auch passende Boxen herstellen und anbieten musste, und er wandte sich an die auf PA-Systeme spezialisierte Firma Eden Electronics, zu der wir gleich noch kommen. Die daraus entstandenen Boxen mit dem Namen Goliath definierten den modernen Basssound über viele Jahre und dienten nicht wenigen anderen Firmen als Vorbilder.

Eine Kombination seiner Amps und Boxen gab es in einem Basscombo namens Redhead. Ein 350 Watt starker Amp mit allen bekannten SWR-Features sowie eine 2x10er-Box mit Horn wurden in einem kompaktes Format zusammengefasst. Der Combo wurde nach seiner Vorstellung 1988 schnell zu dem professionellen Arbeitsgerät für viele Bassisten - egal ob live oder im Studio. Sein Preamp klingt kristallklar und war das Nonplusultra für Fans des HiFi-Sounds. Zudem konnte man ihn noch mit einer Zusatzbox erweitern, falls die 2x10er einmal nicht ausreichen sollte. Er war aber auch im Solobetrieb schon unglaublich laut.

Der SWR Redhead war wie ein Schweizer Taschenmesser, welches alle Features für den Arbeitsalltag eines Bassisten mit an Bord hatte - und das bei moderaten Ausmaßen und Gewicht (zumindest für die damalige Zeit)! Kaum ein großer Name in den 80er- und 90er-Jahren spielte nicht irgendwann eine SWR-Anlage. Der bekannteste ist sicherlich Marcus Miller, für dessen Stil SWR damals und für viele Jahre wie die Faust aufs Auge passte.



via Aktuelle Themen von bonedo.de
https://www.bonedo.de/
https://ift.tt/3buZbe0