Dieses Trauma der späten westdeutschen Republik flicht Schlingensief ein in seine Mär von Rassismus, Kampf, Gewalt, Hilflosigkeit, Vergewaltigung und deutscher Realpolitik. „Der nun folgende Film schildert einen authentischen Fall aus dem Jahre 1992. Deutschland hat sich verändert. Die Asylantenheime sind überfüllt. Die Regierung befindet sich auf dem Rückzug. Die Polizei vor Ort ist alleingelassen. Ein großer Teil der Bevölkerung ist außer Kontrolle geraten und leistet offen Widerstand. […] Meine Damen und Herren, liebe Jungen und Mädchen, genießen Sie mit uns in den nächsten Minuten eine Welt voller Liebe, Angst, Sexualität und Tod. Genießen Sie mit uns die Welt, in der wir leben. Gute Unterhaltung.“ So stimmt ein Sprecher auf den Film ein, unterlegt von schwarz-weißen Bildern aus Asylantenheimen.
Schlingensiefs Blick auf die Welt, in der wir leben, ist ein hochkonzentriertes Destillat. Und entsprechend überzogen, überdreht, überspannt sind seine Filme. Doch seine Analyse der Verhältnisse ist scharf und exakt: Wenige Monate nach den Dreharbeiten zu „Terror 2000“ brannte im August 1992 medienwirksam ein Asylantenheim in Rostock-Lichtenhagen, Skinheads attackierten mit Molotowcocktails, die Polizei schaute weg, und im belagerten, brennenden Asylantenheim filmte ein ZDF-Fernsehteam alles mit: Eine schlingensiefeske Situation, die in der Wirklichkeit stattfand. "
Quelle: http://www.filmzentrale.com