Ausstellung im Cartoonmuseum Basel
26.10.2013 – 9.3.2014
Alle kennen den schnellen und schlauen Reporter
Tim, seinen aufgeweckten Hund Struppi und den Schöpfer und Erfinder
ihrer Abenteuer, den belgischen Zeichner Hergé (1907–1983).
Die Aufgeräumtheit und perfekte Lesbarkeit seiner Bildfolgen erreichte
Hergé mit äusserst realistischen Szenerien, die durch das kontrollierte
Weglassen von Details noch an Schärfe gewinnen. Sein berühmter, so
prägnanter wie prägender Zeichenstil mit den präzisen Konturen und den
flächigen, einfarbigen Kolorierungen ist bis heute Inspirationsquelle
und Massstab für Comiczeichner auf der ganzen Welt. Der Niederländer
Joost Swarte, selbst ein Meister dieses Stils, hat 1977 den Begriff
«Ligne claire» eingeführt und damit alle Comics elegant
zusammengebunden, die sich an Hergés unverwechselbarem Strich und seiner
Erzählweise orientieren.Originalzeichnungen von fünfzig Künstlern erzählen die faszinierende Geschichte der Ligne claire, die wie kein anderer Stil für die Essenz des Comics steht. Die Ausstellung wurzelt im 19. Jahrhundert, zeigt Vorbilder Hergés und führt zu frankophonen und niederländischen Künstlern wie Edgar P. Jacobs, Ted Benoit, Yves Chaland und Joost Swarte, die zum Teil noch mit ihm gearbeitet haben. Zeitgenossen wie der Amerikaner Chris Ware, die Israelin Rutu Modan und die Schweizer Christophe Badoux und Exem stellen wiederbelebte, erneuerte, dekonstruierte und auch parodierte Spielarten der Ligne claire vor.