Line6, StageSource L2t, DSP-kontrollierte aktive PA-Box mit Kleinmixer
via Amazona.de, AuszugÜberblick
Zunächst ist die StageSourge L2t ein aktiver PA-Lautsprecher, der mit einem 10″ Woofer und einem 1″ Horn ausgestattet ist. Das Horn strahlt mit 100°x50° ab. Zwei Verstärkerblöcke versorgen die Speaker mit einer Spitzenleistung von 800 Watt, was in RMS etwa 400 Watt bedeuten dürfte.
Elektronik
Auf der Rückseite ist der Verstärkerblock eingelassen, der mit einigen Besonderheiten aufwartet. Als Eingänge finden sich eine XLR/Klinke-Kombibuchse, die mit +4dBu für professionelle Pegel ausgelegt ist. Zwei Cinch-Buchsen mit -10dBV-Consumerpegel dienen zum Anschluss eines Zuspielers. Die zugehörige LED zeigt mit grün ein anliegendes Signal an, mit rot wird eine Übersteuerung angezeigt.
Zwei XLR-Ausgänge schleifen entweder das am Line-Input anliegende Signal oder alle an der Box anliegenden Eingänge weiter. Daneben befindet sich der Master Level-Regler, der mit einer LED anzeigt, wenn der integrierte Limiter zugreift. Die Betriebs-LED an der Front ist hier gleichgeschaltet, auch sie wechselt dann ihre Farbe in Rot.
Zwei weitere XLRs dienen zur Anbindung an das L6 Link-System, mit dem kompatible Komponenten digital eingebunden werden.
Durch den Speaker Mode ist die Box für 6 verschiedene Anwendungen zu konfigurieren, die mit dem entsprechenden Button umgeschaltet werden.
Praxis - die verschiedenen Modes
- “Reference/P.A.” ist der neutralste Mode, hier kommt auch die Stimme besser als im vorherigen Zustand. - “Playback” betont die Bässe und die Höhen, der von mir beschriebene HiFi-Sound
- “Floor Monitor” senkt die Bässe etwas ab, um die Bassbetonung einer auf dem Boden liegenden Box auszugleichen.
- “Keyboards” verschiebt die Weichenfrequenz von 2,2 kHz nach 3,5 kHz. Der Klang wird dadurch etwas nasaler.
- “Acoustic Guitar” entspricht weitgehend dem Keyboards Mode mit einer Bassabsenkung.
- “Electric Guitar” lässt den Woofer ohne Weiche laufen.
Die Presets sind wirklich gut für ihre jeweiligen Anwendungsgebiete getroffen. Sie teilen sich in zwei Aufgabengebiete, in den ersten Drei ist die StageSourge eine PA-Box, in den letzten Drei ist sie ein Instrumentenverstärker.
Auch als Gitarrenamp macht das Teil keine schlechte Figur. Die Akustik-Klampfe an Kanal 1 angeschlossen und das Modeling aktiviert, bietet schon einen angenehmen Grundklang. Bei Linksanschlag des Body-Reglers werden die Höhen stark angehoben, je mehr Body aufgedreht wird, umso mehr nehmen die tiefen Mitten zu und die Höhen gehen zurück. Wenn man mit der Gitarre nahe der Box steht, ist es jetzt geraten, den Feedback Suppressor zu aktivieren, da schaukelt sich doch in den niederen Frequenzen schnell was hoch. Durch Halten des On-Tasters lassen sich die drei Intensitätsstufen der Bearbeitung durchschalten, angezeigt wird das durch die drei Farben Grün/Gelb/Rot der LED. Ein wenig Chorus-Effekt mit dem Mod-FX und fertig ist der Sound.
Das Electric Guitar-Preset ist gedacht, um die hauseigenen Modeling-Preamps zu verstärken. Ich teste mit zwei alten Hugnes&Kettner Röhrenvorstufen, der CreamMachine und dem CrunchMaster. Das hört sich wirklich brauchbar an, die Verstärkung reagiert gut auf die Dynamik der Röhre. Laut genug ist es auch!
Zwei Besonderheiten hat Line6 ihrem Baby noch mit auf den Weg gegeben: Wenn beim Einschalten der PA-Mode gewählt ist und sich die Box in der Monitor-Position befindet, wird automatisch das Monitor-Preset angewählt.
Nun noch der “Alleinunterhalter-Test”. Dafür kommt mein Keyboard mono an den Line-Eingang, die akustische Gitarre verbleibt auf Kanal 1 des Mischers und auf Kanal 2 kommt noch ein Gesangsmikrofon dazu. So lassen sich schnell mal drei Signale ohne weitere Peripherie zur Darbietung bringen. In dieser Anwendung steht der Lautsprecher gerne hinter dem Künstler, so kann man sich den Monitor einsparen, da lernt man schnell den Feedback Suppressor zu schätzen. Die Klangregelung arbeitet mit ihren Festfrequenzen bei 80 Hz und 12 kHz und den von 100 Hz bis 8 kHz durchstimmbaren Mitten recht gut, die beiden Effekte sind trotz ihrer eingeschränkten Bedienung durchaus brauchbar. Schön wäre hier ein Fußschalter gewesen, um sie für Ansagen Bypass schalten zu können.
Optionen
Das Naheliegende ist natürlich, mit einer zweiten Box ein funktionierendes Stereo-Setup zu konfigurieren. Wem die Eingänge der L2t ausreichen, der kann hier zur L2m greifen, sie verzichtet auf die beiden Mischerkanäle umd ist somit preisgünstiger. Die beiden Boxen werden über die L6Link-Buchsen verbunden, das Stereosignal des Aux-Eingangs und die Effekte werden nun stereo ausgegeben.
Auch eine größere PA lässt sich aus dem System zusammenstellen. 2x L2t oder L2m und zwei zugehörige L3s Subwoofer, wieder über L6Link verbunden konfiguriert sich die Geschichte selbsttätig. Mit der L3t /m ist noch eine leistungsstärkere Box im Angebot, die mit 2x 10″/1″ ausgestattet ist. Das Monitoring lässt sich natürlich auch mit den Topteilen lösen.