12.11.2018

Ist der Mac Mini 2018 der perfekte Studio-Computer?


Im Teardown von ifixit wurde der neue Apple Mac Mini 2018 zerlegt. Die Profis zeigen, was alles geht. Und was nicht. Ich bin nicht überrascht, freue mich aber über die Entscheidung von Apple. Und ich ärgere mich gleichzeitig schon wieder darüber …

Mac Mini 2018

Kaum einen Computer habe ich so sehr erwartet wie den neuen Mac Mini. Seit ich 2012 meinen mit Quad Core gekauft hatte (auf Maximum ausgebaut und kurz vor Release des 2014ers dank falscher Hoffnungen weit unter Wert verkauft habe), bin ich Fan von der Serie. Ein kleiner Desktop-Rechner mit potenter Hardware und eigentlich allem, was man so braucht.
Auch 2018 macht Apple hier weitgehend keine Fehler. Die Anschlüsse werden nicht auf ein Minimum gekürzt, sondern sind vergleichsweise üppig, und es wird innen nichts verklebt. Auch die Prozessoren sind nach dem 2014er Dual-Core-Only Faux Pas wieder als Quad Core (i3) und sogar 6-Core (i5/i7) der 8. Generation erhältlich. Aber da ist noch die Sache mit der Nachrüstbarkeit, denn ab Werk ausbauen lassen, kostet bei Apple Mondpreise im Vergleich zu DIY.

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Ifixit ist seit Langem eine gute Adresse für alle, die ihre Fertigrechner bestimmter Marken gern mal auseinanderbauen und evtl. aufrüsten wollen. Und der Mac Mini 2018 wurde jetzt erstmals gut dokumentiert auseinandergebaut.
Die gute Nachricht: Es ist nichts verklebt, ist mit quasi-handelsüblichem Werkzeug machbar und der RAM ist ebenfalls als normaler DIM-Slot vorhanden und damit austauschbar. Zwei Slots können also so vom Nutzer selbst bestückt werden – sofern sie das Logic Board komplett aus dem Gehäuse ziehen können/wollen. Aber immerhin: Es geht. Anders als bei den Brüdern und Schwestern der Firma, wo eigentlich alles nicht mehr wechselbar ist. Und auch besser als bei den Microsoft Surfaces, wo sogar das Gehäuse nur einmal geöffnet werden kann und dann neu gekauft werden muss.
Die schlechte Nachricht: CPU und Festplatte sind fest verlötet. Beim CPU ist das ja fast schon klar, aber die Festplatte war bisher immer wenigstens als PCIe SSD mit 2,5“ HDD/SSD austauschbar. Ab Werk sind 128 bzw. 265 GB bei der großen Version dabei. Will man 1 TB einbauen, wird man schon mal mit 800 USD zur Kasse gebeten. Das ist nicht akzeptabel, wenn die 1 TB SSDs mit „alter SATA Bausweise“ bei unter 300 Euro liegen. Da lohnt sich das Update fast nicht, denn über die vier USB-C/Thunderbolt oder die zwei USB-A Anschlüsse kann man sich quasi alles Fehlende extern anschließen.
Ich freue mich wirklich, dass Apple hier etwas freie Hand lässt. Auf der anderen Seite frage ich mich direkt: Wie konnte es so weit kommen, dass ich frei bestückbare RAM-Slots als Vorteil werte, obwohl es das einzige, austauschbare Teil an dem Computer ist?!

Der perfekte Begleiter im Studio?

Und dann ist der Mac Mini auf der großen Ausbaustufe mit i7 6-core und 8 GB RAM (ab Werk, maximal 64 GB möglich) mit 1299 USD auf jeden Fall ein sehr interessantes Stück Hardware, das sicher aufgrund des Platzbedarfs und der gebotenen Leistung seinen Platz in den Studios finden wird. Und der RAM ist schnell getauscht. Wie es mit der Lautstärke aussieht, weiß aktuell noch keiner. Erfahrungsgemäß wird es unter Volllast ziemlich laut. Aber mit Audio kommt man da nur sehr selten ran, maximal im Mixdown. Den Rest der Zeit ist er eher unhörbar.
Ich glaube, Apple hat hier ein ziemlichen Renner in der Pipeline. Da bin sogar ich versucht, meinen vermutlich langsameren Hackintosh einzumotten. Aber dann kann ich wiederum nicht mit Windows spielen und Linux „spielen“.
Was meint ihr?

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