Elk Aloha
Aloha will Menschen, die sich an unterschiedlichen Orten befinden, gemeinsam jammen, aufnehmen oder unterrichten lassen. Ja ganz recht, auch Publikum soll per Stream eingebunden werden. Damit wäre Aloha auch eine Lösung für Online-Konzerte, bei denen die beteiligten Musiker und Musikerinnen in ihren eigenen vier Wänden stehen.Der Hersteller betont, dass Aloha nicht primär für die Interessen der Musikindustrie gedacht sind, sondern sich vielmehr nach den Bedürfnissen der „gewöhnlichen“ Künstler richtet, die ohne großen Aufwand online kollaborieren wollen.
Wie soll das funktionieren?
Zunächst setzt Elk dabei auf das selbst entwickelte Audio OS, das mit einer Latenz von nur 1 ms arbeitet und damit quasi gemeinsames Musizieren „in Echtzeit“ ermöglicht. Neben dem OS ist eine kleine Hardware in Hosentaschengröße notwendig, die in Kombination mit einer App funktioniert, die für Smartphones, Tablets und Computer erhältlich ist. Die Hardware wird über Kabel mit dem Internet verbunden und bietet Ein- und Ausgänge in Stereo sowie einen ADAT-Anschluss für Mehrspur-Audio. Wie es aussieht, können also Gitarren oder Bässe nicht direkt angeschlossen werden, auch von Mikrofon-Preamps berichtet der Hersteller nicht. Die App soll jedenfalls Features für Monitoring, Mixing und Recording bieten, inklusive integrierten Effekten.Eine WLAN-Verbindung ist anscheinend nicht vorgesehen, vermutlich hängt das mit Latenzen zusammen. Ich würde gerne noch mehr über diese Hardware berichten, allerdings ist Elk da noch mit Infos etwas zurückhaltend.
5G oder nicht, das ist hier die Frage
Wenn sich das alles noch so ein bisschen unwahrscheinlich anhört, dann liegt das bestimmt auch daran, dass Aloha noch in einer Testphase ist und (frühestens) in der ersten Hälfte 2021 kommt. Außerdem hat der Hersteller noch nicht viel von bisher gezeigten Projekten veröffentlicht. Auf Messen (wie der NAMM) gab es immer ganz interessante Sachen zu sehen, die Veröffentlichungen ließen aber oft auf sich warten. Das muss nichts heißen, gerade wenn Entwicklungen noch sehr neu sind, vergeht manchmal gefühlt viel Zeit, bis marktreife Produkte erscheinen.Bei Aloha könnte das ähnlich sein, denn Elk greift ein bisschen nach den Sternen. Auch wenn der Entwickler das System für „Standard“-Internetverbindungen bereitstellen will, entfaltet Aloha erst bei High-Speed-Verbindungen und dem 5G-Netz das volle Potential. Und wenn ich darüber nachdenke, wie langsam das Internet im Augenblick streckenweise in Deutschland ist, bleibe ich sehr skeptisch.
Die Entwickler haben vermutlich noch einige Arbeit vor sich, besonders interessant sind die Aussagen des CEO Michele Benincaso über die Latenz. Denn die muss nicht nur so niedrig wie möglich sein, sondern auch „stabil“ bleiben. Zu viele Schwankungen machen es Musikern unmöglich, sich gemeinsam „einzugrooven“.
Betatester
Falls ihr Interesse habt, die Welt der Musik zu retten und bei dem laufenden Betatest mitzumachen, könnt ihr euch auf der Website dafür anmelden. Ich weiß nicht, ob bestimmte Länder dabei ausgeschlossen werden, versucht einfach mal euer Glück. Ein paar Eindrücke des deutschen Internets ist bestimmt ein guter Reality-Check für die Schweden.Weitere Infos
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