14.01.2022

Vergiss Helix und Co! Hier kommt der Orange Guitar Butler

Ein Helix bietet euch zu viele, das ACS1 und Iridium jedoch zu wenig Möglichkeiten? Und außerdem bevorzugt ihr die Direktheit und den Klang rein analoger Schaltkreise? Dann hat Orange mit dem Guitar Butler gerade genau das richtige Produkt für euch veröffentlicht.

Orange Guitar Butler

Aufgrund der großen Popularität des Bass Butlers dachte sich Chefentwickler Ade Emsley, dass es an der Zeit für eine Gitarrenversion sei. Natürlich ist das Gerät komplett anders aufgebaut, denn ist ja für die Anwendung mit einem Eierschneider, hoppla, ich meinte natürlich mit einer Gitarre gedacht… :oP

Während die Bassversion die Möglichkeiten des Bi-Ampings im Pedalformat auslotet, erhalten wir beim Guitar Butler einen zweikanaligen Vorverstärker, der es faustdick hinter den Ohren hat. Kanal 1 ist ein dedizierter Clean-Channel. Kanal 2 bietet einen klassischen Dirt-Sound der Röhrenverstärker der 1970er-Jahre. Lecker!

Made in UK

Das Pedal wird in Großbritannien hergestellt und wirkt stabil wie ein Panzer. Kein Wunder, denn es wiegt stolze 1,3 kg. Die zwei Fußschalter sind nicht etwa für den Bypass zuständig. Denn dieses Gerät ist als immer an Preamp konzipiert. Über den rechten Fußschalter schaltet ihr die beiden Kanäle um, der linke selektiert zwei getrennte Master-Volumes. Alle Einstellungen werden durch verschieden farbige LEDs auch auf dunklen Bühnen gut sichtbar. Sehr gut!

"Your tone is served."

Clean & Dirty

Bei der Entwicklung des Clean Channels hat Adrian darauf geachtet, dass dieser sehr gut mit externen Pedalen harmoniert. Ihr könnt also auch weiterhin eure Lieblings-Treter davor schalten. Klanglich geht es in die Richtung „Brown Fender“ . Neben einem Gain-Regler verfügt dieser Kanal außerdem über eine 3-Band-Klangregelung.

Kanal 2 ist ein Lead Channel und bietet noch ein paar mehr Möglichkeiten: Gain, 3-Band-EQ, Presence und gleich zwei Master-Volume-Einstellungen. Dieser Kanal ist von Beginn an leicht angecrunsht, straffer und etwas höhenlastiger als der erste Channel. Mit zunehmendem Regelweg des Gains wird der Klang immer fetter und saturiert natürlich auch immer mehr. Brachiale Hi-Gain-Sounds dürft ihr jedoch nicht erwarten. Es bleibt eher beim Classic-Rock der 1970s.

Anschlüsse

Anschlüsse

Der Orange Guitar Butler hat keinen Reverb dabei. Das empfinde ich sogar als Plusplunkt, denn am Ende hat hier jeder Spieler seine eigenen Vorlieben. Allerdings wurde dem Gerät ein gebufferter Effekt-Loop spendiert. Alles richtig gemacht! Es freut mich sehr, dass immer mehr Hersteller dieses wichtige Feature implementieren, beispielsweise auch beim neuen MXR Tom Morello Power 50 Overdrive. Weiterhin gibt es einen Ausgang zu eurem Verstärker sowie einen Balanced-XLR-Output mit analoger CabSim.

Bei der Bassversion klangen die beiden Lautsprechersimulationen sehr gut. Die Sounds aus den ersten Demovideos zum GB klingen okay, aber hier fehlt einfach ein wenig die räumliche Komponente, die das Iridium oder ACS1 bieten. Was meint ihr dazu? Reicht ein insertierter Reverb-Effekt aus oder hättet ihr euch einen integrierten IR Loader gewünscht?

Meiner bescheidenen Meinung nach platziert sich der Guitar Butler hervorragend in einer Nische. Wer keine Lust auf digitales Schrauben über Displays hat und doch gern nach einem voll-analogen Fly-Rig für DI-Gigs jenseits von Tech 21 sucht, der liegt hier genau richtig. Cooles Teil!

Anwendungsszenarien

Preis

Der Orange Guitar Butler kostet 429 US-Dollar.

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Weitere Informationen



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