Bei Joyo kommt es gerade Schlag auf Schlag: Erst das Dark Flame High Gain Pedal, dann das Splinter Rat Distortion Fuzz und nun das Oxford, in dem klassiche Orange SOunds der 1970er stecken sollen. Den Videos nach zu urteilen, klingt das Pedal nicht nur gut, sondern ist auch extrem flexibel einsetzbar. Und das bei einem Preis, für die manche ein Kabel oder einen Saitensatz kaufen.
Joyo JF-22 Oxford
Falls dir der Name bekannt vorkommt: Richtig, Tech 21 hat seit etlichen Jahren ein gleichnamiges Effektpedal mit gleichem Klangvorbild im Programm. Da liegt der Gedanke nahe, dass das Joyo Oxford eine Kopie davon ist. Und ich bin mir relativ sicher, dass das auch der Fall ist. Joyo hat bisher keine kompletten Eigenkreationen vorgestellt und mit anderen Pedalen bereits Quasi-Kopien der Tech21-Pedale im Programm hat. Allerdings bisher nicht mit identischem Namen.
Im JF-22 steckt ein Orange Amp Sound aus den 1970ern. Also knackiger, höhenreicher Overdrive mit straffem Bass und gutem Durchsetzungsvermögen.
Durch den 3-Band-EQ und zusätzlichem Voicing-Regler ist das Pedal sehr vielseitig einsetzbar. Level und Drive werden getrennt geregelt und reichen von Low-Gain bis zum fast schon matschigem Brett. Beim Original heißt das „Vintage Metal„. Ob hier auch das „SansAmp“ mit verbaut ist, dass es ohne Box direkt in der PA/Studio gut klingt, ist nicht ganz klar. Der Druckschalter für die Speaker-Emulation fehlt.
Klonen erlaubt?
Auf der einen Seite finde ich es gut, wenn alle Menschen eine Chance auf den gleichen Sound haben. Damit auch die, die eben nicht so viel Geld zur Verfügung haben – vermutlich die Zielgruppe des Pedals, denn die könnten sich das Original ohnehin nicht leisten.
Auf der anderen Seite steht da die lange und umfangreiche Entwicklungsarbeit der herausragenden Firma Tech 21 NYC, die (wie ich finde) durchweg tolle Effekte selbst entwickelt und baut. Und eben nicht kopiert. Das kostet eben Geld. Und da Tech 21 in USA entwickelt und baut, ist es eben teurer als kopiert und Made in China.
Aber: Schaltkreise unterliegen aber nicht irgendwelchen Patenten und wenn nur ein Bauteil geändert wird, ist es rechtlich sauber. So funktioniert die Verzerrerwelt (eignetlich fast alle Effekte) schon immer. Am Ende basieren alle Pedale nur auf einer handvoll Grund-Schaltkreisen. Schwierig. Was meinst du?
Preis und Marktstart
Kann ich als Gitarrist von einem Effektpedal für gerade einmal 39 Euro* erwarten, dass es gut klingt? Vermutlich schon. Ob es ethisch vertretbar ist, muss jede für sich selbst entscheiden.
Wer also kein Geld für das (anscheinende) Vorbild übrig hat (oder haben möchte), ist hiermit bestimmt gut bedient. Dann allerdings ohne die SansAmp-Speaker-Emulation, die den Pedalen die Eigenständigkeit gegeben hat.
Was hältst du von derartigen Effekten wie dem Joyo JF-22 Oxford?
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